Elektrifizierung der Daimler-Trucks

    Auch Mercedes-Benz will seine Lastwagenflotte elektrifizieren. Derzeit laufen intensive Tests mit Wasserstoffantrieben.

    (Bilder: Mercedes-Benz) Wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Serienprodukt: Der neue, weiterentwickelte Prototyp des Brennstoff­zellen ­Lkw von Mercedes­Benz wird derzeit auf der Strasse intensiv getestet.

    Daimler Trucks setze bei der Elektrifizierung seiner Lkw «für flexible und anspruchsvolle Fernverkehrseinsätze» auf die wasserstoffbasierte Brennstoffzelle, teilt die Mercedes-Benz Trucks Schweiz AG mit. Das Ziel seien Reichweiten von bis zu 1000 Kilometer und mehr ohne Tank-Zwischenstopp. Der Lkw-Hersteller hat Ende April mit intensiven Tests des ersten neuen, weiterentwickelten Prototyps seines 2020 vorgestellten Mercedes-Benz GenH2 Truck begonnen. Dies sei ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Serienprodukt.

    Die Entwickler von Daimler Trucks prüfen den Brennstoffzellen- Lkw dabei auf Herz und Nieren. Im Fokus breit angelegten Versuchsreihen stehen gemäss der Mitteilung der Dauereinsatz, unterschiedliche Wetter- und Strassenbedingungen sowie diverse Fahrmanöver.

    Der Entwicklungsplan von Daimler Trucks sieht Tests auf öffentlichen Strassen noch für dieses Jahr vor. Der Beginn der Kundenerprobungen ist für 2023 geplant und ab 2027 sollen die ersten Serienfahrzeuge des GenH2 Truck an Kunden übergeben werden.

    «Der wasserstoffbasierte Brennstoffzellenantrieb wird im CO2-neutralen Lkw-Fernverkehr der Zukunft unverzichtbar sein», wird Martin Daum zitiert, der Vorsitzende des Vorstands der Daimler Truck AG und Mitglied des Vorstands der Daimler AG.

    Daimler setzt auf Flüssig-Wasserstoff
    Die aktuellen Tests führt Daimler Trucks mit gasförmigem Wasserstoff durch. In Zukunft will man aber auf flüssigen Wasserstoff umsatteln, da dieser eine deutlich höhere Energiedichte in Bezug auf das Volumen aufweise. Ein mit Flüssigwasserstoff betankter Brennstoffzellen-Lkw kommt mit wesentlich kleineren und aufgrund des geringeren Drucks auch erheblich leichteren Tanks aus. Dies lasse einen grösseren Laderaum und ein höheres Ladegewicht der Lkw zu. Gleichzeitig könne mehr Wasserstoff getankt werden, was wiederum die Reichweite vergrössere.

    Philipp Gut

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