Innovation und Umweltbewusstsein

    Soziales Engagement und Wertschöpfung für die Branche oder die Region sind voll im Trend – auch bei den vielen Innovationspreisen, die derzeit wie Pilze aus dem Boden schiessen. Auch die Bereiche Nachhaltigkeit und Umwelt spielen mittlerweile eine viel grössere Rolle als noch vor einem Jahrzehnt.

    (Bilder: PEXELS) Umwelt-Innovationspreise im Trend – besonders jene, die verknüpft sind mit einem sozialen Engagement und einer hohen Wertschöpfung für die Region.

    Der Trend nach «sinnvollen», sprich Sinn stiftenden Businessideen ist ungebremst. Unter anderem auch deshalb gibt es eine immer grössere Zahl an Innovationspreisen. Der Trend ist exponentiell. Den Überblick zu behalten grenzt mittlerweile an eine Herausforderung. Was aber allen Innovationswettbewerben gemein ist: Der Mehrwert, den die Teilnehmenden und Nominierten generieren, ist unbezahlbar. Im Trend sind seit einiger Zeit jene Auszeichnungen, die nicht nur ein interessantes Gesamtkonzept oder eine erfolgreich umgesetzte Geschäftsidee würdigen, sondern diese Aspekte mit einem zusätzlichen Engagement für die Region und deren Menschen inklusive deren Lebensbereichen (also auch Natur und Umwelt) verknüpft.

    Bezug zur Region und Wertschöpfung für die Branche
    Der Swiss Technology Award zum Beispiel ist die wichtigste Auszeichnung für Innovation und Technologietransfer in der Schweiz. Im Rahmen der drei Kategorien werden herausragende technologiebasierte Innovationen und Entwicklungen ausgezeichnet. Das überdurchschnittliche Marktpotenzial und der hohe Neuigkeitswert spielen dabei eine besonders wichtige Rolle. Aber auch der Aspekt der Wertschöpfung für die Branche und deren involvierten Fachkräfte ist bei der Vergabe der Preise und Nominationen wichtig. Das mit einer Innovation einher gehende soziale Engagement wird immer wichtiger.

    Forschung als Grundlage aller Innovationen im Bereich Umwelt und Natur

    Interessant ist auch in diesem Zusammenhang der ZKB Pionierpreis TECHNOPARK® als einer der wichtigsten Innovationspreise der Schweiz. Oder auch der «Green Business Award». Dieser prämiert innovative Unternehmen, die ökonomischen Erfolg mit ökologischem Impact verbinden. Ein einzigartiger Auswahlprozess über nationale Wirtschaftsverbände und Umweltorganisationen garantiert, dass jedes Jahr die überzeugendsten Lösungen aufgespürt werden. «Green Business Switzerland» rückt mit dem «Green Business Award» den positiven Zusammenhang zwischen unternehmerischem Erfolg und nachhaltigem Handeln in den Fokus.

    Beim Schweizer Innovationspreis werden Einzelpersonen, Unternehmen und/oder Gruppen sowie Institutionen ausgezeichnet, die einen innovativen Beitrag zur nachhaltigen Stärkung der schweizerischen Wirtschaft leisten. Dabei kann es sich um eine Produkt-, Verfahrens- und/oder Sozial- bzw. Organisations-Innovation mit Hebelwirkung für die Wettbewerbsförderung und die Schaffung von Arbeitsplätzen handeln. Hier ist der soziale Gedanke in der Hebelwirkung für die Schaffung von Arbeitsplätzen zu finden. Viele Innovationen sollen – so der Wunschgedanke – sich eines Tages so etablieren, dass sie eine Branche nachhaltig ändern. Und zwar zum Positiven für die darin involvierten Menschen. Der Swiss Economic Award – dieser gehört zu den bedeutendsten Jungunternehmerpreisen der Schweiz – verfolgt einen ähnlichen Approach. Mit der Auszeichnung fördert das Swiss Economic Forum (SEF) bereits seit über 20 Jahren das unternehmerische Gedankengut und den Wirtschaftsnachwuchs in der Schweiz.

    Neue Kriterien mit mehr Gewicht auf Energie und Umwelt
    Die Kriterien des Auswahlverfahrens sind bei den meisten Innovationspreisen ähnlich:
    Der Neuigkeitsgrad beziehungsweise das innovative Element des Produkts, des Verfahrens oder der organisatorischen Massnahme ist ein wichtiges Kriterium. Wirtschaftliche Konsequenzen (zum Beispiel die Schaffung neuer Arbeitsplätze) ein anderes. Immer mehr beachtet werden indes auch soziale Auswirkungen, die geografische Bedeutung und Imagewirkung für die Schweiz, die Beeinflussung der Umwelt, die Zukunftswirksamkeit und erst in zweiter Linie die allenfalls schon vollzogene erfolgreiche Umsetzung im Markt. Diese Kriterien gelten im Übrigen für alle von IDEE-SUISSE kreierten Awards. Die IDEE-SUISSE ist eine Aktionsgemeinschaft kreativer und innovativer Kräfte und eine Plattform der Ideen- und Innovations-Leader sowie der Innovationsberater.

    Fokus auf Energieeffizienz und Umwelt
    Auch branchenintern werden verschiedene Innovationspreise vergeben. Und auch hier ist der Trend nach der Verknüpfung der Innovation im technischen Sinne, der Machbarkeit und dem Nutzen wie auch dem damit verbundenen sozialen Engagement klar ersichtlich. Hier eine kleine Auswahl:

    • Auto- und Umweltinnovation: Luftreinhaltung, Schutz der Natur vor Schadstoffeintrag, Lärm- und Klimaschutz sind die Umweltwirkungskategorien, nach denen in der Auto-Umweltliste (AUL) die gängigen Personenwagen bewertet und jährlich ein Testsieger, die Sieger nach Fahrzeugklassen sowie die Top-Ten aller Klassen ermittelt werden. Zuletzt zeichnete der Innovationspreis den südkoreanischen Hersteller Hyundai für den weiteren Ausbau des vielfältigen Modellangebotes mit alternativen Antrieben aus. Die aktuellen Topplätze bei den Modellen (antriebssystemübergreifend) belegten zuletzt der Hyundai Ioniq Electric und der BMW i3. Grundlage bildet Hyundais Entwicklungsabteilung, mit welcher der Hersteller in verschiedene Zukunftstechnologien investiert.
    • Innovationspreise für kommunale Infrastruktur: Dieser Preis zeichnet innovative Projekte der Mitglieder des Schweizerischen Verbandes Kommunale Infrastruktur (SVKI) aus, die das Betreiben und das Benutzen der kommunalen Infrastruktur erleichtern, effizienter gestalten oder verbessern und damit zu einer positiven Wahrnehmung der kommunalen Infrastruktur beitragen. Die Stadt Thun gewann 2018 den ersten Innovationspreis für kommunales Infrastrukturmanagement. Das Elektro-Abfallsammelfahrzeug «Futuricum» überzeugte die Jury durch die Kombination aus technischen Innovationen, dem Beitrag zum Klimaschutz und der eingenommenen Vorreiterrolle für weitere derartige Projekte der öffentlichen Hand. Die drei Gewinner der SVKI Innovationspreise 2020 waren: In der Kategorie Kommunikation gewinnt der Virtual Energy Hero der Stadt Winterthur. Die Stadt Bern überzeugte mit ihrem Farbsack-Abfall Trennsystem in der Kategorie Management und in der Kategorie Technologie gewann die Schulhausheizung mit künstlicher Intelligenz der Stadt Adliswil.
    • IHZ-Innovationspreis: Die Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz IHZ würdigt mit dem Innovationspreis aussergewöhnliche Leistungen in der Entwicklung und Umsetzung von innovativen, technologieorientierten oder wissensbasierten Produkten, Verfahren sowie Dienstleistungen. Der Gewinner 2020 war beispielsweise die SIGRIST-PHOTOMETER AG in Ennetbürgen. Mit dem ScrubberGuard kann Waschwasser von Abgasreinigungsanlagen vor der Ausleitung ins Meer auf Ölspuren, Trübung, ph-Wert und Temperatur prüfen. Damit wird die Einhaltung der Grenzwerte der Maritim Enviromental Protection Comitee (MEPC) sichergestellt und ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Umwelt in der Hochseeschifffahrt geleistet. Das Gerät zeichnet sich durch eine berührungslose Freifallmessung aus, die sicherstellt, dass keine Verschmutzung der Optik stattfindet. Weiter wurde zur Eliminierung von Luftbläschen ein raffiniertes System entwickelt, das für konstant zuverlässige Messwerte sorgt. Um eine maximale Betriebssicherheit zu gewährleisten, erfolgt zudem eine automatische Rekalibrierung der Anlage ohne zusätzlichen Wartungsaufwand. All diese Eigenschaften sind weltweit einzigartig.

    JoW
    Mitarbeit & Recherche:
    Daniele Ciociola, Laris Marbot

    Vorheriger Artikel«Herausforderung Klimawandel gemeinsam meistern»
    Nächster ArtikelBundesbern eiert herum